Neues Projekt zur Gletschervermessung und -vorhersage im Herzen Patagoniens, Südamerika

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Prof. Dr. Matthias Braun

Seit Ende letzten Jahres startete das DFG-finanzierte Projekt ITERATE mit dem Titel ‘Eismächtigkeiten, Fernerkundung und Sensitivitätsexperimente mittels eines eisdynamischen Modells für Hauptauslassgletscher des südlichen patagonischen Eisfledes‘. In diesem Projekt soll das südliche Patagonische Eisfeld mittels fernerkundlicher Methoden untersucht werden. Diese Messungen sollen gezielt in anschließenden Modellieraktivitäten verwerten werden. Damit ist ITERATE an der Schnittstelle zwischen zwei Arbeitsgruppen an unserem Institut angesiedelt.

Das Projekt zielt auf ein verbessertes Prozessverständnis der Gletscheränderungen und ihrer Ursachen und Sensitivitäten gegenüber möglichen zukünftigen Änderungen ab. Spezifisch werden wir zusätzliche Eisdickenmessungen vom Helikopter mit einem Eisdickenradar sowie flugzeuggestützte Laserscaning-Befliegungen durchführen. Die Feldmessungen werden in enger Kooperation mit unseren internationalen Kooperationspartnern durchgeführt. Wir werden unsere bestehenden Daten zu Gletscherfrontposition mittels optischer Satellitendaten zeitlich verdichten, Eisbewegungsfelder aus Sentinel-1 Radardaten ableiten und verbesserte Gletscherhöhen- und Massenänderungen berechnen. Darüber hinaus ist eine state-of-the-art Eisdickenrekonstruktion anvisiert. Durch die Einbeziehung umfangreicher Referenzdatensätze sowie der neuen Fernerkundungsdaten erwarten wir eine verbesserte Güte gegenüber bestehenden Abschätzungen. Das letzte Arbeitspaket umfasst eine hochaufgelöste eisdynamische Modellierung einzelner Auslass-Gletscher und der Identifizierung der Haupteinflussfaktoren auf deren zukünftige Entwicklung.