Rigorosum Tobias Häberer – 14.09.2021

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Das Werden von Subjekten anhand von Einforderungen des Rechts auf (die kreative) Stadt – Empirische Forschungsarbeit zur widerständigen Subjektkonstitution von Kreativschaffenden im und um das ehemalige Quelle-Gebäude in Nürnberg

Tobias Häberer

Betreuer: Prof. Dr. Fred Krüger

Wann: Dienstag, 14. September 2021
Wo: Aufgrund der noch immer geltenden Ausführungsbestimmungen zur Promotionsprüfung muss die Prüfung leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Das Recht auf Stadt (Lefebvre 1968) und die Kreative Stadt (Landry 2000; Florida 2002) – Wie verhalten sich die praktischen Repräsentationen dieser zwei gegenwärtig bedeutungsvollen Konzeptionen der sozialgeographischen Stadtforschung in der (urbanen) Praxis zueinander? Die empirische Ausgangslage zu dieser zunächst theoretischen Fragestellung bildete das ehemalige Quelle-Gebäude im Nürnberger Stadtteil Eberhardshof sowie das Quellkollektiv, ein Zusammenschluss aus Kreativschaffenden, die den Komplex als Mieter über mehrere Jahre zwischengenutzt haben. Mit der Versteigerung des Gebäudes an einen internationalen Großinvestor begann schließlich eine Phase des Protests und der politischen Agitation. Hierbei kommt es schließlich zur Reproduktion, Reformulierung und Kombination von Argumenten aus beiden Konzeptionen, die nach Andreas Reckwitz (2016) als gesellschaftliche Wissensordnungen verstanden werden.

Die Gestaltung des Forschungsdesigns beruht auf der Grounded Theory Methodology (Glaser & Strauss 1979) und besaß somit einen empirisch-explorativen Charakter, der sich sowohl durch eine Akteurszentrierung als auch durch eine Methodenpluralität auszeichnet. Im Ergebnis steht diese Studie, die die Entstehung und Genese der thematisch relevanten Prozesse erfasst, indem sie auf ein praxis- sowie subjekttheoretisches Vorverständnis zurückgreift und es mit der Denktradition des Amerikanischen Pragmatismus verknüpft, um sie schließlich qua eigener Theoriebildung von gesellschaftlich werdenden Subjekten abzubilden.