BAMBERG – Workshop und Vortrag: Was tun, wenn es immer heißer wird?

Was tun, wenn es immer heißer wird? Unsere Heimat ändert sich. Wir sind aktiv dabei.

Rückblick zur Kooperationsveranstaltung von FAU Erlangen-Nürnberg, Bildungsbüro Landkreis Bamberg und VHS Bamberg-Land am 22.4.2023

„Was tun wenn es immer heißer wird?“ – im Institutskolloquium am 22.4.23 machte Andreas Huber vom Clube of Rome in seinem Vortrag deutlich: Auch wenn die Folgen des Klimawandels in Zukunft verstärkt zu spüren sein werden, können wir neben konsequentem Klimaschutz schon heute etwas für Klimaresilienz tun, und zwar vor allem gemeinsam!

In zwei Workshops wurden die Teilnehmenden in Bamberg und Erlangen deshalb in Kleingruppen aktiv. Nachdem wir uns zunächst nochmals bewusst gemacht hatten, was wir auch 2050 in unserer Region noch dringend brauchen, konnten wir mit Unterstützung von @systainchange kreative Lösungen innerhalb verschiedener gesellschaftlicher Systeme bzw. Handlungsfelder entwickeln.

Hier zeigen wir euch eine kleine Auswahl der dabei erarbeiteten Ergebnisse aus den Workshops in Bamberg:

Gemeinschaftsgärten

 

Ernährung

Die derzeitige Situation im System Ernährung ist u.a. vom Import von Lebensmitteln mit schlechtem ökologischem und  sozialem Fußabdruck, Ertragsrückgängen durch Wassermangel sowie einer kaum wettbewerbsfähigen regionalen Lebensmittelproduktion geprägt. Als Wünsche für die Zukunft nannte die Gruppe deshalb eine stärkere politische Regulierung, beispielsweise durch Subventionen für regional Angebautes, da sich freiwillige Maßnahmen als unzureichend erwiesen haben. Als aktuell und auch zukünftig unverzichtbar wurden eine gesunde Umwelt, nährstoffreiche Lebensmittel sowie sauberes Wasser empfunden. Um Veränderungen im System Ernährung anzustoßen, seien insbesondere Transparenz in den Wertschöpfungsketten sowie Bildung und Sensibilisierung entscheidend, um das Bewusstsein für die Auswirkungen unserer Ernährungsgewohnheiten zu stärken. Einen möglichen Handlungsansatz könnten dabei Gemeinschaftsgärten darstellen. Durch die Gründung einer Interessensgemeinschaft wird es den Menschen möglich zusammenzuarbeiten und lokale, nachhaltige Anbaumethoden zu fördern.

Kraftorte für Kinder und Jugendliche

 

Bildung

Als großes Problem im Feld Bildung nannte die Arbeitsgruppe das aktuelle Hinterherhinken von Bildungseinrichtungen in Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Außerdem fehle es an naturnahen Umgebungen, in denen Schülerinnen und Schüler auch im Juli noch ihre Zeit verbringen können. Ein innovativer Lösungsansatz könnten außerdem die explizite Anlage von “Kraftorten” für Kinder und Jugendliche sein, um die Natur als Ort zum Energietanken kennenzulernen. Auch sollte ein Basis-E-Learning-Angebot zum Klimawandel für alle Schülerinnen und Schüler geschaffen werden, um ihr Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu stärken. Der größte Handlungsspielraum wurde zum einen bei den Erwachsenen gesehen, die als gutes Vorbild für Jugendliche vorangehen sollen. Zum anderen könnten auch die Medien, beispielsweise durch Nachhaltigkeits-TikToks oder Werbebanner, verstärkt auf das Thema Klimawandel bei Jugendlichen aufmerksam zu machen. 

Ein Leuchtturm für Demokratie

 

 

 

Demokratie

Die Situation im System Demokratie wurde von der Arbeitsgruppe als nicht funktional empfunden, so herrsche aktuell eine allgemeine Unzufriedenheit. Insbesondere Transparenz auf Basis einer verbesserten demokratischen Bildung und Teilhabe wird dabei als zukünftig wünschenswert erachtet. Als innovativer Lösungsansatz wurde das Projekt „Ein Leuchtturm für Demokratie“ von der Gruppe entwickelt.

 

Der Maxplatz als entsiegelter Begegnungsort

 

 

Kultur

Im System Kultur scheinen Konflikte und eine Spaltung der Gesellschaft immer mehr zuzunehmen, sowohl auf persönlicher als auch kultureller Ebene. Mit Blick auf die zukünftigen klimatischen Entwicklungen wurden klimagerechte Parks, Urban Gardening, Sport und Lebendigkeit als zukünftig erstrebenswert festgehalten, um eine aktive und nachhaltige Lebensweise zu unterstützen. Als konkrete Lösungsidee wurde die Umgestaltung des Bamberger Maxplatzes zu einem entsiegelten Begegnungsort angedacht. In diesem Kontext stellt eine gelungene Klima-Kommunikation einen wichtigen Faktor dar. Insbesondere Verbände und Vereine, die Kirche sowie bürgerliches Engagement können hier eine große Hebelwirkung erzielen, um Veränderungen anzuregen und umzusetzen.

Alternative Mobilitätsangebote massiv ausbauen

 

 

Verkehr

Vor allem der Individualverkehr wird im Handlungsfeld Verkehr aktuell als problematisch erachtet. Für 2050 besteht der Wunsch, eine stärke Förderung von Fahrgemeinschaften zu bewirken und den ÖPNV massiv auszubauen. Auch eine Erhöhung der Parkgebühren und der Ausbau des interkommunalen Radwegenetz werden als Handlungsoptionen gesehen, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu minimieren.