FGG-Vortrag: Zur Ungeheuerlichkeit des Anthropozäns – 29.01.2024

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View of old abandoned plane in outdoors.

FGG-Vortragsreihe „Krisen des 21. Jahrhunderts – Perspektiven und Antworten aus der Politischen Geographie“

Prof. Dr. Markus Keck (Geographie, Univ. Augsburg) spricht zum Thema
Zur Ungeheuerlichkeit des Anthropozäns

Wann: Montag, 29.01.2024 um 18:30 Uhr
Wo: Hörsaal C, Kochstr. 4 (Eingang Hindenburgstraße); Erlangen
Parkmöglichkeiten vorhanden – Parkplätze in der Hindenburgstraße, Schranken sind geöffnet.


Eintritt: € 3,- (Studierende € 1,50; FGG-Mitglieder frei)

Moderation:
Prof. Dr. Georg Glasze

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Mit dem Begriff des Anthropozäns verweisen die Erdsystemwissenschaften auf die katastrophalen sozialökologischen Bedingungen unserer Zeit, die durch den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur, den Verlust der biologischen Vielfalt und ein mögliches Massenaussterben gekennzeichnet ist (Crutzen 2002, Steffen et al. 2015, Steffen et al. 2018). Gleichzeitig, so die vielfach von Seiten der Sozialwissenschaften vorgebrachte Kritik, verbleiben sie in einem Diskurs, der von einer technischen Kontrollierbarkeit globaler Mensch-Umwelt-Beziehungen ausgeht und damit im Wesentlichen diejenige Ontologie fortschreibt, die die menschliche Zivilisation in die gegenwärtige Lage manövriert hat (Moore 2017, Swyngedouw & Ernstson 2018, Nightingale et al. 2019). In meinem Vortrag möchte ich der Frage nachgehen, wie die vorgebrachte Kritik am Anthropozän für eine Erarbeitung alternativer, zukünftiger Gesellschaftsmodelle genutzt werden kann. Hierfür greife ich den in den Literaturwissenschaften diskutierten Begriff des „Ungeheuerlichen“ (engl. monsterous) auf, der eine besondere Ambiguität aufweist (Lorimer 2017, Ulstein 2019, Turnbull et al. 2022). Zum einen steht er für das Unfassbare und Erschreckende unserer Zeit, das bereits Einzug in zum Teil extremistische soziale Bewegungen erhalten hat. Zum anderen birgt er aber auch Möglichkeiten für Ideen, wie ein Leben in den Ruinen des Kapitalismus aussehen könnte.

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Lehrerinnen und Lehrer  können unsere Vorträge nach wie vor als Fortbildung nutzen. Eine Bestätigung über die erfolgreiche Teilnahme wird direkt vor Ort erteilt. Rückfragen dazu beantwortet gerne Sabine Donner per Mail.

Für unsere Vorträge gilt die Kolloquiumsregelung!
Geographie-Studierende, die sich die Teilnahme als „Kolloquium“ anrechnen lassen möchten, melden Sie sich bitte IMMER bis 18 Uhr am Vortag des jeweiligen Vortrages auf StudOn an und ggf. zusätzlich noch bei der Moderatorin oder dem Moderator (Infos dazu werden auf der Homepage bekanntgegeben).

 

FGG-VORTRAGSREIHE Wintersemester 2023/2024

Themenschwerpunkt Herbst/Winter 2023/2024:
Krisen des 21. Jahrhunderts – Perspektiven und Antworten aus der Politischen Geographie
Moderation: Prof. Dr. Georg Glasze

Vortragsprogramm der Fränkischen Geographischen Gesellschaft (in Kooperation mit dem Institut für Geographie der FAU und der Volkshochschule Erlangen).

Fragestellungen und Ansätze einer Politischen Geographie sind seit der Rezeption machtkritischer Ansätze in den 1990er Jahren ins Zentrum des Faches gerückt. Politisch-geographische Ansätze prägen heute zahlreiche Debatten und Forschungsprojekte der Geographie – auch weit über das Feld der Teildisziplin hinaus.
Vor dem Hintergrund der grundlegenden Umbrüche und Krisen zu Beginn des 21. Jahrhunderts wie insbesondere:
– die planetare Umweltkrise
– dem Aufstieg von Neonationalismus, (Neo-)Autoritarismus und (Neo-)Militarismus
– der digitalen Transformation
diskutieren die Beiträge der Vortragsreihe der FGG im Wintersemester 2023/2024, welche Angebote die Politische Geographie machen kann, um diese Umbrüche und Krisen besser verstehen und damit ggf. auch bewältigen zu können.

Alle Termine der Vortragsreihe und des Wintersemesters 2023/24 mit Geocafé und Veranstaltungen des DVAG sowie das komplette Vortragsangebot auch hier zum Download.

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Informationen zur Fränkischen Geographischen Gesellschaft und Kontakt